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Mein Heiland nimmt die Sünder an

Strophe 1

Mein Heiland nimmt die Sünder an,
die unter ihrer Last der Sünden
kein Mensch, kein Engel trösten kann;
die nirgends Ruh noch Rettung finden!
Den'n selbst die weite Welt zu klein,
die sich und Gott ein Greuel sein,
den'n Moses schon den Stab gebrochen
und sie der Hölle zugesprochen,
wird diese Freistatt auf getan:
Mein Heiland nimmt die Sünder an!

Strophe 2

Sein mehr als mütterliches Herz
trieb Ihn von Seinem Thron auf Erden;
Ihn drang der Sünder Weh und Schmerz,
an ihrer Statt ein Fluch zu werden!
Er senkte sich in ihre Not
und schmeckte selbst für sie den Tod.
Nun, da Er denn Sein eigen Leben
zur teuren Zahlung hingegeben
und Seinem Vater g'nug getan,
so heißt's: Er nimmt die Sünder an!

Strophe 3

O solltest du Sein Herze sehn,
wie sich's nach armen Sündern sehnet,
sowohl, wenn sie noch irregehn,
als wenn ihr Auge vor Ihm tränet!
Wie streckt Er sich nach Zöllnern aus,
wie eilt Er in Zachäi Haus,
wie sanft stillt er den Magdalenen
den milden Fluss erpresster Tränen
und denkt nicht, was sie sonst getan!
Mein Heiland nimmt die Sünder an!

Strophe 4

So komme denn, wer Sünder heißt,
und wen sein Sündengreul betrübet,
zu dem, der keinen von sich weist,
der sich gebeugt zu ihm begibet.
Wie, willst du dir im Lichte stehn
und ohne Not verlorengehn?
Willst du der Sünde länger dienen,
da dich zu retten Er erschienen?
O nein, verlass die Sündenbahn!
Mein Heiland nimmt die Sünder an!

Strophe 5

Komm nur mühselig und gebückt,
komm nur, so gut du weißt zu kommen!
Wenngleich die Last dich niederdrückt,
du wirst auch dann noch angenommen.
Sieh, wie Sein Herz dir offensteht
und wie Er dir entgegengeht!
Wie lang hat Er mit vielem Flehen
sich herzlich nach dir umgesehen!
So komm denn, armes Herz, heran,
mein Heiland nimmt die Sünder an!

Strophe 6

Sprich nicht: Ich hab's zu arg gemacht,
ich hab die Güter Seiner Gnaden
so schändlich und so lang veracht,
Er hat mich oft umsonst geladen.
Wofern du's jetzt nur redlich meinst
und deinen Fall mit Ernst beweinst,
so soll Ihm nichts die Hände binden,
und du sollst jetzt noch Gnade finden;
Er hilft, wenn sonst nichts helfen kann!
Mein Jesus nimmt die Sünder an!

Strophe 7

Doch sprich auch nicht: "Es ist noch Zeit,
ich muss erst diese Lust genießen;
Gott wird ja eben nicht gleich heut
die offne Gnadenpforte schließen.
Nein, weil Er ruft, so höre du
und greif mit beiden Händen zu!
Wer seiner Seelen Heil verträumet,
der hat die Gnadenzeit versäumet,
ihm wird hernach nicht aufgetan.
Heut komm, heut nimmt dich Jesus an!

Liederbücher

  • Reichslieder 1909Nummer: 154

Kategorien

Evangeliumslieder

Schlagwörter

Buße Erbarmen Evangelium

Notensatz (4 Stimmen gemischt)

Melodie: (unbekannt)