Herr, habe acht auf mich
Strophe 1
Herr, habe acht auf mich
und reiss mich kräftiglich
von allen Dingen;
denn ein gefesselt Herz
kann sich ja himmelwärts
durchaus nicht schwingen.
Strophe 2
Herr, habe acht auf mich!
Schaff, dass mein Herze sich
ganz zu Dir kehre!
Trifft vom verborgnen Bann
Dein Aug noch etwas an,
Herr, das zerstöre.
Strophe 3
Herr, habe acht auf mich!
Die Schlange mühet sich,
mit ihren Tücken
ein Herz, das Du befreit,
von der Einfältigkeit
bald zu verrücken.
Strophe 4
Herr, habe acht auf mich!
Die Welt legt listiglich
in solchen Dingen,
die sie unschuldig nennt,
weil sie sich selbst nicht kennt,
viel Netz und Schlingen.
Strophe 5
Herr, habe acht auf mich!
Töt in mir mächtiglich
die Eigenliebe,
Trägkeit, Lust, Furcht und Neid,
Menschengefälligkeit,
unlautre Triebe.
Strophe 6
Herr, habe acht auf mich
und lass mich ritterlich
den Kampf bestehen;
wenn Satan, Sünd und Welt
mich stürmend überfällt,
nicht übergehen!
Strophe 7
Herr, habe acht auf mich
beim letzten Kampf, wenn ich
von hinnen scheide;
führ mich durch Dein Geleit
in Deine Herrlichkeit,
zur ewgen Freude!