Ich möchte heim, heim möcht‘ ich gerne ziehen
Strophe 1
Ich möchte heim, heim möcht ich gerne ziehen,
und Ihn, an den ich hier geglaubet, sehen.
Werd ich schon hier, wenn Ihn mein Geist erblicket,
belebt voll Kraft, gestärkt und ganz entzücket;
Was wird es sein, wenn Er mich wird umfassen
und Seine Herrlichkeit mich sehen lassen.
Strophe 2
Ich möchte heim! Ich hab zwar nichts zu klagen,
vielmehr kann ich von nichts als Gnade sagen,
und so viel ich gebrauch zu meinem Leben,
wird mir aus meines Vaters Hand gegeben.
Allein das ist ja nicht, ja nicht die Sache,
auf welche ich mir Staat und Rechnung mache.
Strophe 3
Ich möchte heim! Ich kann zwar alle Stunden
bei denen mir einmal bekannten Wunden
des Heilands mich aufs Innigste erlaben
und habe mehr, als alle Kaiser haben,
und doch ist noch ein Größeres mir droben
in meines Vater Hause aufgehoben.
Strophe 4
Ich möchte heim, das Erbgut zu empfangen,
doch nicht nur das, denn meines Geist's Verlangen
steht eigentlich nach Gott und Seinem Sohne;
nach dem erwürgten Lamm vor Seinem Throne;
das Glied sehnt sich nach Seinem Haupt und Leibe,
und dass es von Ihm ungetrennet bleibe.
Strophe 5
Ich möchte heim, damit der Leib der Sünden
den edlen Geist nicht ferner möge binden
und hindern, sich zu Gott ganz aufzuschwingen,
das: "Heilig, heilig, heilig!" mitzusingen,
in Seinem Sohn den Vater anzubeten,
und in dem Brautschmuck vor Ihn hinzutreten.
Strophe 6
Ich möchte heim! Möcht ausgekleidet werden;
der Leib mag sinken wieder in die Erden,
er wird ja nur auf Hoffnung ausgesäet;
und wenn er einstens wieder auferstehet,
wird er verklärt zu meines Jesu Füßen
das Seine auch in Ewigkeit genießen.
Strophe 7
Ich möchte heim! Was soll ich weiter sprechen?
Ach, möchte diese Hülle heut noch brechen.
Ich möchte heim! Der Geist ist ausgeflogen;
ach, hätt er doch den Leib auch nachgezogen!
Ich möchte heim! Doch nein, ich werde stille
und warte, bis es ist des Heilands Wille.