Ich will streben nach dem Leben
Strophe 1
Ich will streben nach dem Leben,
wo ich selig bin;
ich will ringen, einzudringen,
bis dass ich's gewinn.
Hält man mich, so lauf ich fort;
bin ich matt, so ruft das Wort:
Fortgerungen, durchgedrungen
bis zum Kleinod hin!
Strophe 2
Als berufen zu den Stufen
vor des Lammes Thron,
will ich eilen; das Verweilen
bringt oft bösen Lohn.
Wer auch läuft und läuft zu schlecht,
der versäumt sein Kronenrecht.
Was dahinten, das mag schwinden:
Ich will nichts davon.
Strophe 3
Jesu, richte mein Gesichte
nur auf jenes Ziel;
lenk die Schritte, stärk die Tritte,
wenn ich Schwachheit fühl!
Lockt die Welt, so sprich mir zu;
schmäht sie mich, so tröste Du;
Deine Gnade führ gerade
mich aus ihrem Spiel!
Strophe 4
Du musst ziehen; mein Bemühen
ist zu mangelhaft.
Wo ihr's fehle, fühlt die Seele;
aber Du hast Kraft,
weil Dein Wort das Leben bringt,
und Dein Geist das Herz durchdringt.
Dort wird's tönen bei dem Krönen:
Gott ist's, der es schafft