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Neunundneunzig der Schafe lagen schon

Strophe 1

Neunundneunzig der Schafe lagen schon
auf des Himmels Weide dort.
Doch eins war fern und gar weit entflohn,
ja weit von dem Hirten fort.
|: Weit weg im Gebirge wild und rauh,
weit weg von des Hirten sel'ger Au! :|

Strophe 2

Neunundneunzig, o Hirte, hast ja Du,
sind sie nicht genug für Dich?
Der Hirte spricht: "Ich hab keine Ruh,
ich sehn nach dem einen mich.
|: Und sei auch der Weg gar rauh und steil,
ich suche mein Schaf und bring ihm Heil! :|

Strophe 3

Doch keiner dort oben wusst es je,
in welch tiefe Kluft Er ging,
noch wie bitter und schwer war das Todesweh,
das den Hirten für uns umfing.
|: In der Wüste, wo sonst kein Retter war,
da fand Er Sein Schaf verschmachtet gar. :|

Strophe 4

Woher kommen die Tropfen roten Bluts,
die man sieht den Weg entlang?
Sie flossen vom Hirten dem Schaf zugut.
Es ward ihm so heiß und bang.
|: O Hirte, wie wund ist Deine Hand
Du hast soviel Schmerzen dran gewandt. :|

Strophe 5

Und über die Berge schallt es hoch,
aus der Tiefe ruft's empor:
"O freuet euch, freuet euch, freut euch doch,
gefunden ist, was sich verlor!"
|: Und die Engel, sie stimmen ein Loblied an:
Gelobt sei der Hirte, der solches getan. :|

Liederbücher

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