Still, o Jesu, das Verlangen
Still, Herr Jesu, das Verlangen
Strophe 1
Still, o Jesu, das Verlangen!
Alles seufzt und sehnet sich.
Glieder, die Dir treu anhangen,
warten sehnsuchtsvoll auf Dich.
Eine Freude sie nur kennen,
eine Hoffnung sie nur nennen:
|: Jesu, dass sie schauen Dich! :|
Strophe 2
Fremd und ungekannt hienieden,
finden nirgend Ruhe sie.
Bliebest Du, o Herr, geschieden,
dann frohlockten nimmer sie.
In der Welt, wo Satan thronet,
Eitelkeit und Sünde wohnet,
|: ruhen Deine Glieder nie. :|
Strophe 3
Sieht man sich, man trennt sich wieder,
und kein Auge sieht jetzt Dich.
In die Lob- und Dankeslieder
mischt der Schmerz der Trennung sich.
Hier auf dieser armen Erde
gibt's nur Mühe, nur Beschwerde,
|: nirgend zeigt die Heimat sich. :|
Strophe 4
Doch Du kommst - welch frohe Kunde!
Unser Auge wird Dich sehn.
Ja, Du kommst - o sel'ge Stunde,
wo wir nie getrennt mehr stehn,
wo der Heil'gen Harfenklänge,
Lob- und Preis- und Dankgesänge
|: ewig Deinen Ruhm erhöhn. :|