Vor Deinem Angesicht
Strophe 1
Vor Deinem Angesicht, da ist der Freuden Fülle,
ob sonst auch jeder Born versiegen mag.
Schaun Deine Lieblichkeit wir, Schönster, ohne Hülle,
durchsonnt ihr Glanz uns jeden Erdentag.
Und solche Freude füllt bis in die letzten Tiefen
Ein Menschenherz, das sehnend nach Dir ruft,
weckt jubelnd Lobgesänge, die verborgen schliefen,
dass aufwärts steigt des Weiheopfers Duft.
Strophe 2
Vor Deinem Angesicht ist stiller, sel'ger Friede,
wie ihn die arme Welt nicht geben kann,
Du starker Bergungsort, Du feste, sichre Hütte,
Du unser Trost auf rauher Pilgerbahn!
Was kann, in Dir geborgen, drohend uns noch schrecken?
Du bist der Herr, dess' Macht sich alles beugt.
So lang uns Deine mächt'gen Flügel schirmend decken,
nicht Furcht noch Grauen unser Herz beschleicht.
Strophe 3
Vor Deinem Angesicht ist Heil und Rat und Stärke:
Du gürtest den mit Kraft zu jeder Zeit,
der Dir, o Herr, ergibt sein Wollen, seine Werke,
zu heil'gem Dienste freudig steht bereit.
Und wohlbehütet gehen sichre, grade Pfade,
die Deiner Leitung glaubend sich vertraut;
ja, in den Schwachen ist so mächtig Deine Gnade:
Wohl dem, der ohne Zagen auf Dich baut!