Wie könnt ich sein vergessen
Strophe 1
Wie könnt ich sein vergessen,
der mein noch nie vergaß?
Wie Seine Lieb ermessen,
durch die mein Herz genas?
Ich lag in bittern Schmerzen,
Er kommt und macht mich frei,
und stets quillt aus dem Herzen
Ihm neue Lieb und Treu!
Strophe 2
Wie sollt ich Ihn nicht lieben,
der mir so hold sich zeigt?
Wie einmal Ihn betrüben,
der so zu mir sich neigt?
Er, der ans Kreuz gehoben
für mich ging himmelan
und täglich nun von oben
mich segnend will umfahn.
Strophe 3
Ich darf, ich darf Ihn lieben,
der mir aus Todesnacht,
von meinem Schmerz getrieben
Unsterblichkeit gebracht;
der noch zur letzten Stunde
mir reicht die treue Hand,
bis auch die letzte Wunde
ausheilt, die mich gebrannt.
Strophe 4
Er gibt zum treuen Pfande
mir selbst Sein Fleisch und Blut,
hebt mich vom Erdenstande,
füllt mich mit Himmelsmut,
will selber in mir thronen
mit Trost und Licht und Schein;
sollt ich nicht in Ihm wohnen,
in Ihm nicht selig sein?
Strophe 5
Bei Freuden und bei Schmerzen
durchleuchtet mich Dein Bild,
wie Du, o Herz der Herzen,
geblutet hast so mild!
Mein Lieben und mein Hoffen,
mein Dulden reich ich Dir;
lass mir die Heimat offen
und Dein Herz für und für!