Liebster Heiland, nahe Dich
Strophe 1
Liebster Heiland, nahe Dich,
meinen Geist berühre
und aus allem kräftiglich
mich in Dich einführe,
dass ich Dich inniglich
mög in Liebe fassen,
alles andre lassen.
Strophe 2
Sammle den zerstreuten Sinn,
treuer Hirt der Seelen,
denn wenn ich in Dir nicht bin,
muss mein Geist sich quälen.
Kreatur ängstet nur;
Du allein kannst geben
Ruhe, Freud und Leben.
Strophe 3
Mache mich von allem frei,
gründlich abgeschieden,
dass ich eingekehret sei
stets in Deinem Frieden,
kindlich, rein, sanft und klein,
Dich in Unschuld sehe,
in Dir leb und stehe!
Strophe 4
Was noch flüchtig, sammle Du;
was noch stolz ist, beuge;
was verwirret, bring zur Ruh;
was noch hart, erweiche:
dass in mir nichts hin für
lebe noch erscheine,
als mein Freund alleine.