Gleich verlor'nen Schafen
Strophe 1
Gleich verlor'nen Schafen
irrten alle von der Weide fern,
abgewandt von ihrem Hirten,
ihrem Helfer, ihrem Herrn.
Doch, Er sucht sie voll Erbarmen,
achtet nicht der Dornen Stich,
hebt sie auf mit starken Armen,
trägt sie liebreich heim zu sich.
Strophe 2
Und, statt dass Er sie bestrafe,
geht Er hin als stilles Lamm,
lässt Sein Leben für die Schafe
blutend an des Kreuzes Stamm.
Keinen Hirten hat die Erde
so wie Er an Liebe reich,
denn Er ist für Seine Herde
Hirt und Opferlamm zugleich.
Strophe 3
Wohl dir, wenn an Seinen Wunden
du den guten Hirten kennst!
Wohl dir, wenn, von Ihm gefunden,
du dich nun Sein Schäflein nennst!
An Sein Herz darfst du Ihm legen,
alles, was dein Herz bewegt,
und Er wird so treu dich pflegen,
wie dich niemand je gepflegt.
Strophe 4
Hirtenlos dahinzuleben
macht ein Schäflein krank und matt.
Wer soll, was es braucht, ihm geben,
wenn es keinen Hirten hat?
Zählst du noch zu den Verirrten,
und du fühlst Ihn heut dir nahn,
lass dich finden von dem Hirten,
der so viel für dich getan!
Strophe 5
"Deine Sünden sind vergeben!"
spricht Er freundlich dann zu dir:
"Sieh, ich gab dafür mein Leben,
sieh, hinfort gehörst du mir.
Deine Sünden sind vergeben,
ausgelöscht, hinweggetan;
komm und fang ein neues Leben
jetzt bei deinem Hirten an!"