In der stillen Nächte Stunden
Strophe 1
In der stillen Nächte Stunden,
horch, was klopft in dir?
Hörst du's klopfen, immer klopfen?
Sprich, was ist es hier?
Sage nicht, es sei dein Pulsschlag,
es muss tiefer sein:
Jesus ist's, dein Heiland klopfet,
ruft: „ O lass mich ein!“
Strophe 2
Sieh, der Tod kommt oft geschritten
schnell zu arm und reich,
doch er fragt und klopft nicht lange,
dringt hinein sogleich.
Aber Jesus wartet, wartet
vor der Herzenstür,
endlich geht Er traurig weiter,
o dann wehe dir!
Strophe 3
Dann wirst du einst draußen stehen,
bittend: „Lass mich ein!“
Händeringend wirst du flehen,
doch zu spät wird's sein!
Hast du Sünder denn vergessen,
wer einst klopfte, wer?
Er, der einst um dich geworben,
kennt dich dann nicht mehr!
Übersetzung: Theodor Kübler (*1832 †1905)