Nur ein Blick des guten Hirten
Strophe 1
Nur ein Blick des guten Hirten,
nur ein einzger, doch er traf
mahnend, rettend den verwirrten
Jünger, das verirrte Schaf.
Nur ein Blick von kurzer Dauer,
doch er konnte ihn verstehn;
eine Welt von Lieb und Trauer
hat er ja darin gesehn.
Strophe 2
Dieser Blick hat ihn vernichtet
und sein Elend ihm enthüllt,
hat ihn wieder aufgerichtet
und mit Hoffnung neu erfüllt.
Reuetränen sind geflossen,
heiß und bitter, echt und wahr,
und er ward nicht ausgeschlossen
aus der Jesusjünger Schar.
Strophe 3
Musst du einen Fall beweinen,
weine, doch verzweifle nie;
komm zum Herrn, Er kennt die Seinen
und erbarmt sich über sie!
Ja, wie wird Er erst uns segnen,
wenn wir, wie ein hilflos Kind,
fragend Seinem Blick begegnen,
ehe wir gefallen sind!
Strophe 4
Mit den Augen will Er leiten
den, der Seinem Winke glaubt,
will die Hände schützend breiten
über Seiner Jünger Haupt,
zeigt mit treuem Warnungsworte
die Gefahr uns überall,
denn Er will an jedem Orte
uns bewahren vor dem Fall.