Wen soll ich senden
Strophe 1
„Wen soll ich senden, wer wird für uns gehen?“
So fragte Gott einst in der Ewigkeit,
„damit mein ganzer Wille kann geschehen –
wer ist zu solchem schweren Werk bereit?“
Strophe 2
„Hier bin ich, sende mich, denn ich will gehen!“
sprach daraufhin der eingebor'ne Sohn.
„Ich bin bereit, zu tun, was Du ersehen,
ich kenne dessen ganzes Ausmaß schon.“
Strophe 3
Und weil die Sünde in die Welt gekommen,
der erste Mensch in Ungehorsam fiel,
hat Fleisch und Blut freiwillig angenommen
der Sohn, dass Er dem Vater wohlgefiel.
Strophe 4
Er ließ von Gott Sich einen Leib bereiten,
und trat in Demut auf die Erde hin
als Mensch – und dennoch Herr der Herrlichkeiten,
der Mensch vom Himmel, ganz nach Gottes Sinn.
Strophe 5
Gott konnte an Ihm Wohlgefallen finden,
das Er bisher an keinem Menschen fand.
Doch sollte Sühnung werden für die Sünden,
genügte nicht dies reine Unterpfand.
Strophe 6
„Seh' ich das Blut, werd ich vorübergehen!“
so sagte Gott einst in der Passahnacht;
und darum hat der Herr in Schmach und Wehen
am Kreuzesstamm Sein Leben dargebracht.
Strophe 7
Dort musste Gottes Hand den Hirten schlagen,
der doch Ihm gleich, der Sein Genosse ist,
in Leiden bis zur Unzahl und in Plagen,
die Gottes Herz alleine voll ermisst.
Strophe 8
„Ich gebe meinen Geist in Deine Hände!“
rief unser Herr nach bittrer Kreuzesnot.
Dass Gottes Wille die Erfüllung fände,
gab Er Sein teures Leben in den Tod.
Strophe 9
Zu diesem Opfer konnte Gott nicht schweigen,
denn darauf gründet sich Sein ganzer Rat:
Ja, alles wird dereinst vor dem sich beugen,
den Er zum Herrn und Haupt verordnet hat.
Strophe 10
Das zu bekunden hat Gott aus den Toten
am dritten Tag Ihn wieder auferweckt,
und bald wird jeder Kreatur geboten,
den anzubeten, der den Tod geschmeckt.
Strophe 11
Doch jetzt schon sieht Sein Vaterherz mit Wonne
die Schar, die Er vor aller Zeit erwählt,
damit in Ewigkeit sie Seinem Sohne
als Seine Fülle werde beigezählt.
Strophe 12
Mit ihr wird Er auf dieser Erd erscheinen,
wenn Seine Herrlichkeit gekommen ist.
Er wird bewundert werden in den Seinen,
und alles preiset Gott durch Jesum Christ.
Strophe 13
Wenn dann nach tausendjährigem Regieren
der Sohn das Reich dem Vater übergibt,
ist nichts von Gottes Rat mehr auszuführen:
er ist vollführt durch Jesum, den Er liebt.
Strophe 14
„Wen soll ich senden, wer wird für uns gehen?“
Der eingebor'ne Sohn hat es erfüllt.
Anbetend können wir es nun verstehen.
dass Er des Vaters Herz und Himmel füllt.