Ob alles wankt auf dieser Erde
Strophe 1
Ob alles wankt auf dieser Erde,
ob alles täuscht, ob alles fällt,
ob ich von Mühe und Beschwerde
von allen Seiten bin umstellt,
ob alles stürzt im Weltgetriebe,
ja, ob die Erde selbst sich neigt:
Ich ruhe, Herr, in Deiner Liebe,
die keines Wechsels Schatten zeigt.
Strophe 2
Du bist und bleibest stets derselbe,
der Du seit Ewigkeiten bist,
und in des Himmels Lichtgewölbe
doch keins der Deinen je vergisst.
Du bleibst derselbe, reich an Gnade,
an Liebe, Güte, Huld und Macht;
Du bist‘s, der auf des Lebens Pfade
mich täglich leitet und bewacht.
Strophe 3
Drum mag auch alles hier vergehen
und schwinden in dem Strom der Zeit;
mag ich auch vieles nicht verstehen –
Du bleibst, Du Fels der Ewigkeit!
Du hältst mit göttlich großer Liebe
mich unzertrennlich fest an Dir,
und wenn auch sonst mir nichts verbliebe –
Du bleibst, und das genüget mir.