Ich hebe meine Augen auf (Nicolai)
Strophe 1
Ich hebe meine Augen auf
und blicke betend dort hinauf
zu jenen heilgen Bergen,
von welchem mir die Hilfe kommt,
was meiner Seele ewig frommt,
und was das Herz kann stärken.
Meine Hilfe
kommt vom Herren,
der gewähren
will das Flehen
über Bitten und Verstehen.
Strophe 2
Er lässt nicht gleiten meinen Fuß;
wenn ich durch Wüsten pilgern muss,
darf ich doch nicht ermatten.
Mein Hüter schläft und schlummert nicht,
Er ist mein Hort und ew'ges Licht,
Er ist mein Schirm und Schatten,
dass des Tages
vor der Hitze
Er mich schütze,
und behüte
auch des Nachts in Seiner Güte.
Strophe 3
Du, Herr, bewahrst mich gnädiglich
vor allem Übel ewiglich,
behütest meine Seele.
Nimmst meinen Ausgang treu in acht,
mein Eingang wird von Dir bewacht,
dass mir kein Gutes fehle.
O Du treuer
Hirt und Hüter
der Gemüter,
Dir befehle
ich mich an nach Leib und Seele!