Ich wandre, ein Pilger auf einsamen Pfade
Strophe 1
Ich wandre, ein Pilger auf einsamen Pfade,
durch sandige Wüsten zu himmlischen Höhn,
von woher mir leuchtet, o Wunder der Gnade,
ein Licht auf dem Wege, so freundlich und schön.
Strophe 2
Gar manchmal schon wollte der Mut mir entschwinden,
wenn ich auf die Mühen des Weges nur sah;
auch konnt ich in mir keine Siegeskraft finden
zum Kampf gegen Feinde, die oftmals so nah.
Strophe 3
Doch lebt mir ein Mittler und Fürsprecher droben,
der Mitleid mit all meinen Schwachheiten hat,
mir beisteht in Sorgen, Gefahren und Proben
mit Trost und mit Hilfe, mit Rat und mit Tat.
Strophe 4
Er hat mich so herrlich bis heute geleitet,
mein Hirte und Heiland, der einst für mich starb;
hat droben beim Vater die Stätte bereitet,
nachdem Er am Kreuze so heiß um mich warb.
Strophe 5
Er hat mich als Zeugen hienieden gelassen
zum Preise der Gnade, die Sünder erlöst,
die freundlich des strauchelnden Hände will fassen,
die tröstet und heilet und niemand verstößt.
Strophe 6
Drum will ich nicht murren, noch zagen und klagen,
die Tage und Jahre entrinnen im Flug.
Wie könnt ich auch da nach Befriedigung jagen,
wo man meinen Heiland ans Marterholz schlug?
Strophe 7
Und während ich diene dem Heiland hienieden,
erwart ich Ihn täglich zurück aus der Höh.
Er wohnt mir im Herzen und füllt mich mit Frieden,
bis droben verherrlicht Sein Antlitz ich seh.