Mein Pfad geht durch ein dunkles Tal
Strophe 1
Mein Pfad geht durch ein dunkles Tal,
durch eine Welt voll Leiden
von unten wirkt kein Hoffnungsstrahl,
hier seh ich alles scheiden.
Ich kann nur blicken himmelwärts,
wo Jesus weilt, nach dem mein Herz
verlangt mit tausend Freunden.
Strophe 2
Er ist mir schon vorangeeilt,
nachdem Sein Werk vollendet,
hält mir die Stätte dort bereit.
Und wenn mein Weg hier endet,
dann führt Er Selbst mich droben ein,
um ewiglich bei Ihm zu sein,
in Herrlichkeit vollendet.
Strophe 3
Auf Ihn darf glaubend ich hier schaun,
wenn mir will ängstlich bangen,
darf zu Ihm gehn, darf Ihm vertraun,
denn Er kennt mein Verlangen.
Ja, Er versteht mich ganz und gar
und wird mich leiten wunderbar,
ist stets vorangegangen.
Strophe 4
Ist schwer Sein Weg und sonderbar,
für mich nicht zu verstehen,
so bleibt's: „Der Herr heißt Wunderbar“,
und wird es so versehen,
dass ich mich selber wundern muss
und, neu gestärkt durch den Genuss,
kann fröhlich weiter gehen.
Strophe 5
So wird mir dieses Tränental
ein Quellenort voll Segen,
den ich genieße allemal,
bleib ich auf Seinen Wegen.
Will grauen mir, Er tröstet mich:
„Was zagest du? Ich liebe dich'
Bald komm ich dir entgegen!“
Strophe 6
So ist es Seine Treu und Gnad,
die ich allein kann preisen,
die Er für diesen Erdenpfad
den Seinen hat verheißen.
So gehe ich von Kraft zu Kraft,
bis ich nach kurzer Pilgerschaft
Ihn rühm in tausend Weisen.