Erscheinen meines Gottes Wege
Strophe 1
Erscheinen meines Gottes Wege
mir seltsam, rätselhaft und schwer,
und gehen Wünsche, die ich hege,
still unter in der Sorge Meer,
will trüb und schwer der Tag verrinnen,
der mir nur Schmerz und Qual gebracht,
dann darf ich mich auf eins besinnen,
dass Gott nie einen Fehler macht!
Strophe 2
Wenn mir zu hoch des Herrn Gedanken,
zu tief die Brunnen Seiner Huld,
wenn alle Stützen haltlos wanken,
die Kraft mir fehlt und die Geduld,
wenn gar mein Blick kein Ziel mehr findet
bei banger, tränenreicher Wacht,
ein Glaubensfünklein dennoch kündet
dass Gott nie einen Fehler macht!
Strophe 3
Wenn über ungelöste Fragen
mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen,
weil sich der Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen
in Gottes Hände legen sacht
und dieses sprechen unter Tränen
dass Gott nie einen Fehler macht.
Strophe 4
Drum still , mein Herz, und lass vergehen,
was irdisch und vergänglich heißt;
im Lichte droben wirst du sehen,
dass gut die Wege, die Er weist.
Und müsstest du dein Liebstes missen,
ja, ging‘s durch kalte, finstre Nacht,
halt fest an diesem sel‘gen Wissen,
dass Gott nie einen Fehler macht!