Sinnend stehn wir an der Jahreswende
Strophe 1
Sinnend stehn wir an der Jahreswende,
schaun empor zum Herrn der Ewigkeit:
„Nimm und halte unsre schwachen Hände,
führe uns auch weiter durch die Zeit!“
Strophe 2
Leite uns von Deines Thrones Sitze
durch der Zukunft fernen, dunklen Schoß.
Wir sind arm und schwach, zu gar nichts nütze,
doch in Deiner Gnade stark und groß!
Strophe 3
Alles, Herr, ist Dein. – Durch Schöpfermächte,
Deines Wortes Stärke, ward das All;
Meerestiefen fasset Deine Rechte,
Kreise heißt Du ziehn den Erdenball.
Strophe 4
Was sind wir? – Ein Stäublein auf der Waage ,
nichts – und doch in Deinen Augen wert;
gnädiglich geführt von Tag zu Tage,
bluterkauft, geliebt und hochgeehrt!
Strophe 5
Harrend stehen wir: Du kennst das Ende,
weißt, ob dieses Jahr das letzte ist.
Nimm und halte unsre schwachen Hände,
lehr uns nützen die noch kurze Frist!