Auf lasset uns singen
Strophe 1
Auf lasset uns singen, dass laut es erschallt,
gleich munteren Vöglein im Feld und im Wald.
Sie kennen nicht Sorgen, sie kümmern sich nicht,
ob ihnen auch morgen das Nöt'ge gebricht.
Strophe 2
Nicht trachten nach Schätzen mit Müh sie und Streit.
Wald ist ihr Ergötzen, die Federn ihr Kleid.
Sie zwitschern so fröhlich am Tisch, der gedeckt
vom Schöpfer mit Gaben, so viel jedem schmeckt.
Strophe 3
Sie hausen im Neste, bau'n Scheunen nicht auf;
sie laden nicht Gäste, geh'n aus nicht zum Kauf;
doch singet ein jeder so gut er's vermag,
dem Schöpfer sein Liedlein im Wald und im Hag.
Strophe 4
Und du willst dich plagen viel mehr als das Tier,
du spannst deinem Wagen viel Sorgen noch für.
Sprichst: "Was werd ich essen? Was trinke ich doch?
Gott hat mein vergessen!" Nein, Gott lebet noch!
Strophe 5
Geh, schaue die Lilien im Felde doch an!
Sieh, wie sie Gott kleidet, wie's niemand sonst kann.
Der Herr, der die Blume im Felde so schmückt,
hat stets noch die Seinen versorgt und beglückt.
Strophe 6
Vertrau deinem Vater, du bist ja Sein Kind;
Er ist dein Versorger, ist gütig und lind.
Drum wirf alle Sorgen nur täglich auf Ihn;
Ihm kindlich vertrauen bringt ew'gen Gewinn.