0 Sammler

Ein welkes Blatt

Strophe 1
Text: A. Kunz

Ein welkes Blatt fiel sacht zu meinen Füßen,
ein stummer Zeuge der Vergänglichkeit.
Mir möchte eine Trän vom Auge fließen,
denk ich an meine kurze Lebenszeit.

Strophe 2
Text: A. Kunz

Als Knospe war das Blatt erst an dem Baume
im Sonnenglanz, umweht von Frühlingsluft.
Es neigte sorglos sich im Lenzestraume;
nun fiel es müde in die feuchte Gruft.

Strophe 3
Text: A. Kunz

Vor kurzem prangte frisch es noch am Zweige,
umtönt von Amsel- und von Lerchensang;
rasch ging sein kurzer Lebenstag zur Neige;
nun singt der Herbstwind ihm den Grabgesang.

Strophe 4
Text: A. Kunz

So ist's mit meinem eignen, flücht'gen Leben,
wie gleicht es doch dem Blatte gar so sehr.
Und nichts vermöchte Trost mir hier zu geben,
wenn dieses eitle Leben alles wär.

Strophe 5

Doch blick ich auf zu jenen lichten Höhen,
wo einst mein Aug den Fürst des Lebens schaut.
Ich will getrost an Seiner Seite gehen,
Er führt zum Licht den, der auf Ihn vertraut.

Liederbücher

  • Pilgerchöre 1Nummer: 5

Notensatz (6 Stimmen gemischt)