O schönes Siegeszeichen
Strophe 1
O schönes Siegeszeichen,
auf Golgatha erhöht!
Wer könnte fliehn und weichen,
so lang Dein Banner steht?
Wer könnte mutlos klagen,
in Schmerz und Leid vergehn;
wer wollte hier verzagen,
wo Siegesfahnen wehn?
Strophe 2
O Bild, das mir im Herzen
so klar, so selig lacht,
das auch die tiefsten Schmerzen
zu Himmelsfreuden macht,
das selbst die Dornenpfade
mit Himmelstrost versüßt,
sei mir, Du Bild der Gnade,
viel tausendmal gegrüßt.
Strophe 3
Wie oft in heißer Wüste
hast Du den Durst gestillt!
Wie oft an fremder Küste
mit Mut die Brust erfüllt.
Wie oft in dunklen Stunden
fiel mir Dein Freudenschein,
ein Balsam meiner Wunden,
ins matte Herz hinein!
Strophe 4
Wie oft hast Du mein Zagen
in Siegeslust verkehrt;
wie oft mich statt der Klagen
Triumphgesang gelehrt;
wie oft, wenn ich verlassen,
vom Feinde war bestürmt,
konnt ich Dich mutig fassen,
hast Du mich treu beschirmt!
Strophe 5
So lang ich denn hienieden
die Pilgerstraße geh,
gib, dass in Kampf und Frieden
ich, Herr, Dein Zeichen seh!
Auf rauh und ebnem Pfade
bleib mir bis hin zum Grab
das Bild von Deiner Gnade
mein Stecken und mein Stab!