Der gute Hirte
Es war einmal vor Zeiten
Strophe 1
Es war einmal vor Zeiten
ein reicher guter Herr;
der hatte hundert Schäfchen,
die liebte Er gar sehr.
Auf seinen schönen Weiden
hat treu die ganze Schar
ein guter Hirt, ein guter Hirt
versorgt gar manches Jahr.
Strophe 2
Doch eines von den Schäfchen
lief von der Herde weg,
kam in die große Wüste,
auf rauhen, bösen Weg.
Die Dornen wollten stechen
das arme Schäfelein; -
o guter Hirt, o guter Hirt,
wo mag dein Schäflein sein?
Strophe 3
Als das der Hirt erfahren,
er schnell die Schäfchen zählt
und eilte dann, zu suchen
das Eine, das ihm fehlt;
er rief mit lauter Stimme:
Lieb Schäflein, komm zu mir,
der gute Hirt, der gute Hirt,
der ruft und locket dir!
Strophe 4
Fast konnt' es nicht mehr laufen,
der Hirt nahm's auf den Arm,
so kam es wohlbehalten
aus aller Not und Harm;
und alle andern Schäfchen
die hatten große Freud;
der gute Hirt, der gute Hirt
bracht's heim zur schönen Weid'.
Strophe 5
Sag mir, was soll's bedeuten,
wer wohl das Schäfchen sei.
Und wer aus lauter Liebe
es suchte lang und treu?
Verloren und gefunden,
ich bin das Schäfelein,
der gute Hirt, der gute Hirt,
das muss mein Heiland sein.