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Das verlorene Schaf
Durch wilde Klüfte

Strophe 1

Durch wilde Klüfte, über Höhn
der gute Hirte steigt,
durch tiefen Schnee, in scharfem Wind,
den Nacken gramgebeugt.
Halt ein, o Hirt, nicht weiter mehr,
die Pfade sind verweht!
"Ich kann nicht ruhn, muss weiter nun,
mein Schaf verloren geht."

Strophe 2

Ich sah die Herde friedlich ruhn,
von Knechten treu bewacht;
drum, Hirt, halt ein, der Sturmwind tobt
und macht den Tag zur Nacht.
"O nein, ein Lämmlein irrt umher,
schon ist die Spur verweht!
Ich kann nicht ruhn, muss weiter nun,
mein Schaf verloren geht."

Strophe 3

Wenn doch die andern sicher ruhn,
was gehst du gramgebeugt?
Hast du die Neunundneunzig noch,
entbehrst du eines leicht.
"O nein, mein Herz in Liebe mehr
nach dem verirrten steht;
Ich kann nicht ruhn, muss weiter nun,
mein Schaf verloren geht."

Strophe 4

Du guter Hirte, wenn die Not
es nun zur Hürde treibt,
nimmst Du es nicht in harte Zucht,
dass es zu Hause bleibt?
"O nein, ich schließ es an mein Herz,
wie Mutterliebe tät;
ich kann nicht ruhn, muss weiter nun,
mein Schaf verloren geht.

Strophe 5

Ist Jesus nicht der gute Hirt
und liebt nicht so Sein Herz
die Neunundneunzig, die daheim
Ihm machen keinen Schmerz?
Und doch liebt Er viel heißer noch
dich, der Ihm ferne steht,
Er kann nicht ruhn, muss weiter nun,
Sein Schaf verloren geht.

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  • Rettungsjubel 2Nummer: 30

Schlagwörter

Hirte Schaf verloren

Notensatz (4 Stimmen gemischt)