Am Gnadentor stand ich
Strophe 1
Am Gnadentor stand ich
als ein verlorner Sohn,
durchs Herz ging mir ein Stich.
Es war der Sünde Lohn.
Mit Schrecken kam mir's ein,
es sei für mich zu spät,
müsst ewig draußen sein!
|: Da rang ich im Gebet. :|
Strophe 2
Um Gnade schrie ich laut:
„O Herr, erbarm dich mein!“
Hab nicht umsonst vertraut,
Er ließ mich gnädig ein.
Er nahm mir ab die Schuld
und sprach mir freundlich zu.
Er nahm mich an voll Huld,
|: so fand ich Fried und Ruh. :|
Strophe 3
Nun kenn ich meinen Herrn,
der weinend um mich warb,
mich suchte nah und fern
und liebend für mich starb.
Ich ruh in seinem Schoß
nach all der Sündenpein,
nicht draußen ist mein Los.
Nein, Jesus ließ mich ein.
Übersetzung: Ernst Heinrich Gebhardt (*1832 †1899)