Dunkle Tage, seid gesegnet
Strophe 1
Dunkle Tage, seid gesegnet,
denn da ist der Herr mir nah.
O wie oft ist mir's begegnet,
dass ich Ihn im Dunkel sah!
Konnt mein Herz Ihn nimmer finden,
hangend an des Lichtes Pracht,
öffnet Er dem armen Blinden
doch die Augen bei der Nacht.
Strophe 2
Seid gesegnet, dunkle Zeiten,
da mein Fuß auf Dornen tritt,
denn ihr bringt den Ewigkeiten
näher mich bei jedem Schritt,
denn ihr lehrt das Herze greifen
nach dem Himmel mit Gewalt,
meine ew'gen Ernten reifen
unter eurem Schatten bald.
Strophe 3
Seid gesegnet, dunkle Stunden,
da ich kraftlos niedersank,
da ich lag mit tausend Wunden
an dem Wege matt und krank;
denn sonst hülf Er mir ja nimmer,
der als Arzt für Kranke kam,
der nur das Verlorne immer
liebreich auf die Schulter nahm.
Strophe 4
Seid gesegnet, dunkle Tage,
einst werd ich vor Gottes Thron
eurer denken, ohne Frage,
mit dem hellsten Jubelton,
wenn durchlichtet jedes Dunkel,
alles Weinen höret auf,
werdet ihr wie Perlen funkeln
in des Erdenlebens Lauf.